Mittwoch, 20. August 2014

Teenie-Knuddel und Wannabe-Melancholie in »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«.

The Fault in Our Stars
Drama | US 2014 | FSK 6 | 126 Minuten | Regie: Josh Boone



Wie der Film zu Beginn damit propagiert, dass man so eine Geschichte über Krebs nur traurig und ohne Schönreden erzählen kann, ist ein Witz. Wenn der Film dies tun würde und seine Geschichte ehrlich und mutig erzählen würde, hätte mich etwas wie »21 Gramm« oder »Das Meer in mir« erwartet. Aber natürlich ist dies nicht der Fall – wie man eigentlich am albern-naiven Titel schon feststellen kann. Natürlich ist dies eine Liebesgeschichte. Und wird hier nicht die ganze Zeit das Leben schön und lebenswert geredet? Nicht dass das schlimm wäre, doch wenn sich plötzlich doch alles nur noch um Teenie-Schmalz, Witzeleien und um die Süße und Niedlichkeiten des Lebens geht, verstehe ich nicht, wie der Film die Wahrheit über das Todkranksein erzählen will. Denn ich denke, meistens sieht die Wahrheit nicht so aus, dass ich in der Therapie urplötzlich meinen Mr. Charming kennenlerne, mit dem ich Träumen und Kuscheln kann und alles ist – zumindest für eine Weile – gut. Diese Vorstellung ist niedlich und schön, doch geht einem – sicherlich auch solange man kein Teenager ist – schnell auf die Nerven. Überhaupt empfinde ich bei diesem Film eine Peinlichkeit, nicht nur aufgrund der schnuckeligen Versüßung der Krebsgeschichte: Wenn auf einmal nach allem Witz und Charme, nach dem ganzen »Du hast mir das Leben doch noch schön gemacht!« die Stimmung gedrückt werden soll (in anderen Worten: nun zurück zur Traurigkeit, Tränen sollen aus euren Augen fließen! – by the way total berechenbar), dann wird ganz eindringlich und plakativ ein reißerischer Birdy-Song gespielt. Buar. Shailene Woodly spielt meiner Meinung nach übrigens nicht gut. 
»Doch das (Schönreden) ist nicht die Wahrheit« heißt es – dann ist der Film wohl nur eine Lüge. 




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