Drama/Komödie | Hongkong 1994 | FSK 12 | Regie: Wong Kar-Wai
»Ich frage mich,
ob es auf der Welt noch irgendetwas gibt, das kein Verfallsdatum hat.«
»Chungking Express« ist ein
überwältigendes Kunstwerk der Gefühle über die Verbundenheit und dennoch viel
mehr als »nur« Liebe. Wong Kar-Wais kunstvolle Szenenbilder schlängeln sich
grandios durch sein Werk aus Einsamkeit, Zuneigung, Innigkeit, Ablehnung, Suche
und all den Gefühlen der Liebe, die wir hassen und lieben. Vor all den fantastischen
Darstellern und dieser beispiellosen Atmosphäre aus Hongkongs Straßen und Ecken
und California Dreamin‘, kommt alles dort an, wo es soll: im Herzen. Wenn wir
unsere liebliche Heldin Faye die Musik so laut aufdrehen sehen, um nicht so
viel nachdenken zu müssen, weil sie das traurig machen würde, oder der Polizist
223 joggen geht, um so viel Körperflüssigkeit zu verlieren, dass keine mehr fürs
Weinen übrig ist, dann befinden wir uns im alltäglichen Trott aus Liebeskummer
und Sehnsucht. In einer Zeit, in der die Liebe ein Ablaufdatum hat, man sich
niemals sicher sein kann, wann es anfängt zu regnen und Mann sich vor Kummer verspricht,
sich in die erste Frau zu verlieben, die durch die Tür in die Bar tritt. Doch
mit ganz viel Geduld, vielleicht auch Glück und Zufall, treffen sich, wenn es
so sein soll, die Liebenden irgendwann, irgendwo und unter irgendwelchen Zuständen
wieder. Wie Philipp Poisel es in einem seiner Lieder besingt: »Auf dass die
Zeit, die mir verbleibt, mich noch einmal zu dir treibt.« Dann darf es am Ende
auch auf die Frage, wo einer der Protagonisten hin will, heißen: »Mir egal,
dorthin, wo du hin willst.«
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