Samstag, 25. August 2012

Die Seele eines Regisseurs verarbeitet in einem bahnbrechenden Kunstwerk: Lars von Triers ‚Antichrist‘, der vielleicht beeindruckendste Film aller Zeiten.


Antichrist
Psychodrama | Dänemark/Deutschland 2009 | FSK 18 | Regie: Lars von Trier

„Alles, was mir an Eden so wunderschön vorkam, ist womöglich hässlich.“ 

Das erste Wort, das auf dem Bildschirm erscheint, ist „Lars von Trier“. Bereits hier wird klar, worum es dem Skandalregisseur geht: Um sich selbst, er ist „Darsteller“ auf Ebene der Gefühlsentwicklung, Erschaffer und der Regisseur, und das hat viel weniger mit Arroganz zu tun, als mit einer Verarbeitung einer Lebenssituation, quasi eine autobiografische, künstlerische Schaffung eines Daseinsgefühls. Lars von Trier litt lange Zeit unter Depressionen und verarbeitet seine Lebensansicht in seinem eigenen Film. Und was kann es hinsichtlich einer solchen Angelegenheit Beeindruckenderes geben? 

Der Schmerz als tragende Parabel der Depression

Doch was hat Lars von Trier hier gemacht? Ist es lediglich die verfilmte Symptomatik eines seelisch erkrankten Regisseurs? Das, was Lars von Trier hier fabriziert, ist, uns seine leidende Seele vor die Füße zu werfen, wie es vielleicht nie ein Filmemacher tat. Es geht nicht ausschließlich um die in der Öffentlichkeit bekannte Leitfrage, was wäre, wenn nicht Gott, sondern der Teufel die Welt erschaffen hätte – in einer Szene besonders erkennbar, als die Frau es mit der Aussage „Der Boden brennt“ ausdrückt, quasi nach dem Motiv „Wir laufen die ganze Zeit auf höllischem Boden; die brennende Hölle ist dicht unter uns“. Viel mehr geht es um das Leben, das Erleben und Durchleben des Regisseurs. Was, wenn auch Lars von Trier selbst das Gefühl erlitt, er habe etwas verloren – und wenn es allein seine Hoffnung sei –, genau wie das Paar im Film, gespielt von einer atemberaubenden Charlotte Gainsbourg und einem nie beachtenswerter gewesenen Willem Dafoe, ihr Kind verlor? Wir alle haben schon mal verloren, sei es ein geliebtes Haustier oder selbst ein Kuscheltier, zu welchem man eine sentimentale Bindung aufgebaut hat, ein Mensch, der einem nahe stand, oder sogar das eigene Kind. Menschen versinken zeitweise in Angst, Panik, in Trauer oder sogar endgültiger Verzweiflung. Ein tiefes Loch der Depression, ein Strudel aus hoffnungslosen Gedanken und einer aussichtlosen Weltansicht. 

Genau hier steckt der Kern des Geschehens: die menschliche Angst und ihre zerstörende Konsequenz. Denn jagt der Film uns nicht Angst ein? Ist der Film nicht die Angst selbst? Lars von Trier wirft „nur“ mit seiner zerbrochenen Seele, die für Momente wie eine geladene Pistole vor der Stirn wirkt und uns zu erschießen droht. Doch sind es nicht letztendlich wir, die den Film fürchten? Ist es nicht der Zuschauer, der den Schmerz wie seinen eigenen spürt? Und sind es nicht wir, die unsere Gefühle und Empfindungen über das Gesehene noch lange nach dem Film verarbeiten müssen? Verarbeiten, weil wir verletzt wurden, weil wir deprimiert und verstört zurückgelassen werden und die Verzweiflung erlebt und hautnah gefühlt haben. Vielleicht genau wie Lars von Trier, als er in seine Depression fiel. Wenn ein Film so etwas schafft, dass der Zuschauer über den Film das Genie dahinter fühlen kann, dann ist es ein bahnbrechendes Meisterwerk. 

Die Symbolik der Gefühlsverwüstung


Die Symbolik des Films führt das Kunstwerk weiter ins verstörende Chaos: Der Wald, die unberührte Natur, spiegelt auf vielerlei Ebenen das Schicksal und Empfinden der beiden Hauptfiguren wider und blüht lediglich in ihrer polemischen, bedrohlichen oder „satanischen“ Form auf, genau nach dem Leitmotiv des Film „Die Welt ist Satans, nicht Gottes Werk“. Die Frau sagt es selbst: „Die Natur ist Satans Kirche“: Die gestörte Geburt des Rehs oder das gefallene Vogelbaby, geholt vom Falken, dem natürlichen Feind, quasi dem Tod selbst, oder der Fuchs, der sich selbst isst, als Symbol für die Verzweiflung und Selbstverstümmelung, die vorherrschen wird, und sein Schrei „Chaos regiert!“ im Sinne des Chaos‘, in dem sich die Gesamtlage befindet. Ebenso der Anblick des kompletten Waldes gegen Ende, der nur noch im trauernden Nebel hängt und die seelische Kälte und Verlorenheit der Figuren widerspiegelt. Selbst die ständig wackelnde Kamera reflektiert die Unruhe der beiden Protagonisten. Die „Folter“ des Mannes – sowie gleichermaßen des Zuschauers – ist die vorletzte Verzweiflungstat, ausgelöst von der Angst, noch jemanden zu verlieren; in der Szene, in der die Frau ihre Klitoris mit einer Schere abschneidet, lässt die Verzweiflung und das zerstörerische Leid einer Seele ein letztes Mal zurückwerfen. 

Das seelische Meisterwerk  

Man kann es verabscheuen, aber auch genau dafür lieben: ‚Antichrist‘ ist das vielleicht authentischste Filmwerk, das es je gegeben hat, weil der Film die Seele des Schöpfers selbst beinhaltet. Der Vorwurf, von Trier ginge zwanghaft an eine Kunstinszenierung heran, ist völliger Quatsch. Kunst kann nur von Kunst kommen, die Kunstumsetzung nur von einer Kunstidee. 

Betrachtet man ‚Antichrist‘ nun als Gesamtwerk, lässt es sich etwas einfacher auf den Punkt kommen: Lars von Trier erschafft einen Film über die Angst, Schmerz und die menschliche Depression mit einem Film, der die Angst, Schmerz und Depression selbst ist. Er erschafft ein Werk und lässt – und das ist es, was ihm zu einem verblüffenden Genie und den Film zu einem unvergleichlichen Kunstwerk macht – den Zuschauer genau das fühlen, was seine Seele, das menschlichste im Menschen, fühlt und erlebt. Gefühlskino, das nie auf einer radikaleren Art existierte.


Ich möchte den Film an dieser Stelle gar nicht in allzu rationalem Licht stehen lassen, denn ‚Antichrist‘ ist ein einziges Empfinden, ein Gefühl und emotionales Erleben. Bereits zum fünften Mal verspürt und längst ein Teil meines Vorhandenseins geworden. 

„Ich hörte ein Geräusch, das Weinen und Schreien von all den Dingen, die sterben müssen.“



Sie auch: Melancholia

Montag, 20. August 2012

Charlie Chaplins wunderbare Kritik auf die Modernisierung: ‚Moderne Zeiten‘.

Modern Times
Stummfilm | USA 1936 | FSK 6 | 87 Minuten | Regie: Charlie Chaplin

Charlie Chaplins wunderbare Kritik auf die Modernisierung! Die Maschinen regieren und vertreiben das menschliche Sein. Hierbei koppelt 'Modern Times' Spaß, Romantik und Kritik, erschafft aus der üblen historischen Tatsache der Maschinerie – und somit dem Überflüssigwerden des Menschseins – ein komisches Denkmal, welches nicht nur einen Finger auf das Falsche zeigt, sondern den Daumen für das Lebenswerte hoch hält: Unser Dasein mit Herzlichkeit beleben – oder anders gesagt mit unserer Menschlichkeit. 
„An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.“ – Charlie Chaplin. 



Samstag, 18. August 2012

Wong Kar Wai kreiert die reinste Form der Schönheit: ‚2046‘

2046
Liebesfilm | China/Deutschland/Frankreich/Hongkong | FSK 12 | 124 Minuten | Regie: Wong Kar Wai

Realität verschmilzt mit Fiktion. Atemberaubende Schönheit mit Violinenmusik. Ein Zuschauer mit einem Film.
Wong Kar Wai kreiert die reinste Form der Schönheit. Jeder Bildausschnitt ein Kunststück, jede Lichteinsetzung ein Artefakt. Intim stellt er einen Sog aus Erinnerungen, einen innigen Abriss eines menschlichen Lebens, dar; eine Seele, die einem Strudel aus Gelüst, Sehnsucht nach Innigkeit, Leidenschaft, Lebens-, Liebes- und Leidensgefühlen und Hirngespinsten purer Phantasie gleicht. Genau wie das Gesamtwerk als solches: Aufnahmen, Farben, Menschen, ihre Blicke und Kostüme von unbegreiflich ferner Schönheit. 
Dennoch bleibt '2046' ein eher schwächeres Werk Wong Kar Wais: In seiner audiovisuell darstellerischen Kraft sicherlich überragend, in seinem Erzählstil allerdings nicht nur ruhig und bewegend poetisch, was für sich spricht, sondern teilweise etwas arg lahm und besinnlich. Schließlich bleibt letzten Endes nichts anderes als das dumpfe Gewissen, es ginge in diesem Traum von Film um nichts anderes als Liebesaffären sowie die bereits genannten Sehnsüchte nach Liebe und sexueller Nähe. Gewiss nicht Wong Kar Wais bester und wenig vergleichbar mit seinen vorigen Meisterwerken 'Chungking Express' oder 'In the Mood for Love' – dessen großer Bruder dieser sichtlich gerne gewesen wäre –, aber sein erwachsenstes Werk, weil so gigantisch und hörbar-sichtbar beeindruckend stilsicher; acht Punkte.


Freitag, 17. August 2012

Jean-Luc Godards ‚Außer Atem‘ und die Zwickmühle zwischen schönem Hommageansatz und völligem Nichts.

À bout de souffle

Kriminalfilm | Frankreich 1960 | FSK 16 | 90 Minuten | Regie: Jean-Luc Godard

'À bout de souffle' ist ein Film für Leute, die sich keinen originalen Film noir leisten können. Der Ästhet darf staunen, doch Jean-Luc Godards angepriesenes Meisterwerk ist keine Hommage auf feiner Ebene, sondern eine Nachahmung von wunderbaren Bildern aus einer Film noir-Atmosphäre samt Straßenaufnahmen und Fedora-Hut, und das grundiert in einer selten – ganz und gar nicht Schwarze Serien-verdächtig aufregenden – öde ablaufenden Geschichte. Ein bemerkenswerter Filmansatz und irgendwie ein Garnichts. 


Montag, 13. August 2012

Alfred Hitchcocks Meisterwerk des Film noir: ‚Im Schatten des Zweifels‘.

Shadow of a Doubt
Kriminalfilm | USA 1943 | FSK 16 | 108 Minuten | Regie: Alfred Hitchcock

Die Art und Weise, mit der Hitchcock einen Spannungsaufbau kreiert, ist atemberaubend. In Schadow of a Doubt agiert sich das Dasein eines engen, umschwärmten Verwandten um die Gefahr der Nächstenliebe, quasi um den Zweifel im Schatten; im Schatten des Menschen, den man denkt zu kennen, doch eigentlich nicht. Eine Geschichte des Film noir, so schwarzseherisch und geistreich, in seinem Erzählstil und Bildgestaltung wunderschön ausgeschmückt, was Alfred Hitchcocks Meisterwerk der schwarzen Serie bodenlos faszinierend und packend macht. Seine Fasson, in der er zurückhaltend charmanten Humor und Sympathien einsetzt, lässt sich den Betrachter in die Figuren und somit mitten ins Geschehen einfühlen, die glänzende Schauspielschar tritt unwahrscheinlich dufte in Erscheinung. 
In unserer Lieblingsenzyklopädie heißt es: „Shadow of a Doubt gilt als Hitchcocks Lieblingsfilm und auch als sein persönlichstes Werk. Es gibt zahlreiche Parallelen zu Hitchcocks Leben, sei es der Name der Mutter, biografische Erlebnisse, die er in Dialoge einflocht, oder, laut Donald Spoto in seiner umfangreichen Hitchcock-Biographie, die Tatsache, dass man in den beiden Hauptfiguren (den beiden Charlies) die zwei verschiedenen Persönlichkeitsaspekte Hitchcocks wiederfindet.“ 
Gerade mein zweiter Hitchcock und schon jetzt einer meiner verehrtesten Werk für die Ewigkeit. 



Freitag, 10. August 2012

Filmmusik #3: ‚Elephant Woman‘ – Blonde Redhead.

Nach den letzten Scores gibt es heute einen Soundtrack, also Filmmusik mit Gesang, auf die Ohren: Den Song ‚Elephant Woman‘ von der amerikanischen Dream-Popband Blonde Redhead, hörbar im mörderischen Thriller Hard Candy von David Slade aus dem Jahr 2005 mit Ellen Page und Patrick Wilson in den Hauptrollen. Kräftige wie ebenso verträumte Klänge knallen aus dem Nichts, die das unberechenbar herausfordende Finale perfektionieren. 



Montag, 6. August 2012

Vorlesen und vorgelesen bekommen als anheizendes Vorspiel: Kate Winslet in ‚Der Vorleser‘.

The Reader
Drama | USA/Deutschland 2008 | FSK 12 | 114 Minuten | Regie: Stephen Daldry

Vorlesen und vorgelesen bekommen als anheizendes Vorspiel: Kate Winslet macht die arme KZ-Wächterin, leidig blickt sie in die Kamera, anteilnehmend klimpert die Leidensmusik und analphabetische Schicksalsschläge möchten sich fest in des Beobachters längst abgekühlten Herzchens drücken. Nicht zu glauben, aber es wirkt tatsächlich so, als flüstere der Film: „Sie ist auch nur ein Mensch. Wir müssen lernen zu verzeihen.“ Sicherlich nicht falsch. Wir haben die Zeit nicht miterlebt und wer weiß, was der Mensch wie Du und Ich getan hätte. Doch dies in einem Film plakativ, bemitleidenswert und verständniserregend, entschuldigend dargestellt zu bekommen, stellt sich nicht nur als äußerst beunruhigend heraus, sondern erscheint einfach sehr strittig. Dazu grenzwertiges Spielchen vom Krabätchen David Kross; Kate Winslet agiert nicht schlecht, aber war nie schlechter. Doch wenigstens hat sie im Knast schreiben gelernt. Und der Oscar bleibt ein Rätsel.




Lars von Triers einmaliges Kunstwerk: ‚The Element of Crime‘.

Forbrydelsens element
Kriminalfilm | Dänemark 1984 | FSK 16 | 104 Minuten | Regie: Lars von Trier


Ein einmaliges Kunstwerk Lars von Triers, in welchem seine Kunstimagination vollkommen entfachtet wie in keinem anderen seiner Schöpfungen. Das apokalyptische Film noir en jaune, die Suche nach einem Mörder in des Mörders Seele selbst inmitten des Schlunds einer Trance. Ein unvergleichlicher Brocken Kunst. 

„Do you believe in good or bad?“







Sonntag, 5. August 2012

Fellinis ‚La Strada – Das Lied der Straße‘ und die Meisterleistung von Giuletta Masina.

La Strada
Melodram | Italien 1954 | FSK 16 | 104 Minuten | Regie. Federico Fellini

Wie eine vertrauensselige junge Frau mit ihrem Ausdruck und Art einen Film führen kann, offenbart Fellinis ‚La Strada‘ wie eine eins. Es ist die Eindringlichkeit des Spiels und die Ehrlichkeit, mit der erzählt wird, die das Publikum anzieht, für sich gewinnt und letzten Endes teilhaben lässt. An und für sich hoffnungsvolles Gefühlskino, das mein Inneres besiegt.
 
„The Fool is hurt.“





Samstag, 4. August 2012

„TV ist ‘ne Droge! TV macht süchtig!“ Sadomasochistische Fernsehsendungen mit David Cronenbergs ‚Videodrome‘.


Videodrome
Thriller | Kanada/USA 1983 | FSK 18 | 89 Minuten | Regie: David Cronenberg

‚Videodrome‘ hangelt sich irgendwo zwischen medienkritischer Genialität und vollkommener Kotze. An dieser Stelle lasse ich Nina Hagen für sich sprechen:
Allein!
Die Welt hat mich vergessen.
Ich hänge rum!
Hab's bei allen verschissen.
Ich sitz' zu Hause,
Keine Lust zu gar nichts!
Ich fühl' mich alt,
Im Sumpf wie meine Omi.
Ich schalt' die Glotze an,
Die Daltons Waltons, everyone.
Ich glotz' von Ost nach West!
Ich kann mich doch gar nicht entscheiden,
Ist alles so schön bunt hier!
Ich glotz' TV!
Ich glotz' TV!
Ich bin so tot!
War das nun schon mein Leben?
Meine schöne Phantasie!
Meine Schaltstellen sind hinüber!
Ich schalt' die Glotze an,
Happiness, Flutsch-Flutsch! Fun fun!
Ich glotz' von Ost nach West!
Ich kann mich gar nicht entscheiden,
Ist alles so schön bunt hier!
Ich glotz' TV!
Ich glotz' TV!
Ich krieg 'ne Meise weil
Na, ich fass' kein Buch mehr an!
Literatur? Da wird mir übel!
Und die Arztromane hab' ich mit zwölf hinter mich gebracht.
Mann, bin ich belesen, ey!
Und die Erfrischungswaffeln sind ausgelaufen.
Und diese Scheißschokolade macht einen fetter und fetter
Und fetter und fetter und ach!
Ich schalt' die Glotze an,
Happiness, Flutsch-Flutsch! Fun fun!
Ich glotz' von Ost nach West!
Ich kann mich doch gar nicht entscheiden,
Ist alles so schön bunt hier!
Ich glotz' TV!
Ich glotz' TV!
Ich glotz' TV!
Ich glotz' TV!
Ich glotz' TV, TV, TV, TV, TV, TV, TV!
TV, TV, TV, TV, TV, TV!
TV IST 'NE DROGE!
TV MACHT SÜCHTIG!
TV TV TV TV TV!
– 'TV-Glotzer' von Nina Hagen Band. 



Donnerstag, 2. August 2012

‚The Dark Knight Rises‘ expoldiert förmlich vor Bombastik.


The Dark Knight Rises
Action | USA/Vereinigtes Königreich 2012 | FSK 12 | 164 Minuten | Regie: Christopher Nolan

Verehrtes Publikum, hier ist er! – So oder so ähnlich malte sich ein Jeder einen Christopher Nolan aus, der den Vorhang der Kinoleinwand aufzieht und dem Volke überstolz sein neues Werk präsentiert. Dann beginnt’s. Christian Bale kämpft wieder mit einem Stock im Arsch, Anne Hathaway imitiert die Catwoman und Hans Zimmers musikalische Daueruntermalung macht ein auf Epic – zugegeben: Es ist bombastisch. Christopher Nolan weiß zu inszenieren und was man auch meinen will, scheitern tut er daran nicht. Es ist gigantisch, es ist riesig und Nolan beendete das, was er schuf: Einen Batman in der realen Welt, fantasielos und nüchtern. Ich präferiere den Burton, ‚The Dark Knight Rises‘ ist aber alles andere als schlecht. Es ist Action, nicht mehr, nicht weniger, und das hochgefahren und gewaltig. In meinen Augen nicht bedeutsam anders als sein hochgelobter Vorgänger, subjektiv gesehen hat dieser hier mich sogar noch mehr in den Bann genommen. 

„Du schuldest diesen Leuten nichts mehr.“