Mittwoch, 8. Juni 2016

Die Zeitlupe und der unfassbare Absturz der dritten Staffel »Hannibal«.

Hannibal  Season 3
Thriller/Drama-Serie | US 2015 | Created by Brian Fuller


Nicht alles, was man in Zeitlupe filmt, wird zu Kunst – das hätte ich gerne des Öfteren mal den Machern von »Hannibal« gesagt, als ich Staffel 3 der bisher großartigen Serie gesagt. Es ist ja nichts Neues, dass meist besonders brutale, blutige oder verstörende Momente in »Hannibal« in eine ästhetische Zeitlupe gesetzt werden – ob fragwürdig oder künstlerisch, da lässt sich drüber streiten. Doch wenn in Staffel 3 sogar ein Groschen, der gerade in ein Münztelefon geworfen wird, in pseudokünstlerische Slow Motion gesetzt wird, dann kann man nur noch den Kopf über so viel gewolltes und völlig unnötiges Artsy-Fartsy-Getue schütteln.

Doch wenn es nur an der Albernheit der Visualisierung läge. Denn noch viel mehr erscheint wie in Dauerzeitlupe: Diese Staffel ist so unfassbar langsam und langweilig, bestehend aus einer unnötigen Aneinanderreihung aus Zeitlupe, Rückblenden, Fantasien, Albträumen, Realität und der Gegenwärtigkeit. Der Fall um den roten Drachen rollt dann irgendwann mal dazu. Die Psychologie der Figuren, natürlich wieder fantastisch besetzt von Mads Mikkelsen, Hugh Dancy, Laurence Fishburne und vor allem Gillian Anderson, spielt zwar in all dieser Langsamkeit nachwievor eine große Rolle, doch kann auch nichts mehr retten, wenn man sich bereits längst vor Langeweile in eigenen psychologischen Sphären befindet. 



1 Kommentar:

  1. Ich war schon kein Fan der ersten beiden Staffeln, aber die dritte hat in der Tat so sehr abgebaut, dass ich kurz nach Beginn der Manhunter-Story gar nicht mehr bis zum Ende guckte.

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